• Jahres- und Konzernabschlussprüfungen
  • Prüfungen nach HGB, GmbHG, AktG und MaBV
  • Unternehmensbewertungen

Die Berechnung von Aktienindizes, insbesondere des deutschen Aktienindexes

Durch Leitindizes, wie den amerikanischen Dow Jones, den deutschen Dax oder den japanischen Nikkei-Index, soll man auf einen Blick erkennen, ob es mit dem Aktienmarkt eines Landes bergauf oder bergab geht. Die Indizes spiegeln also die Tendenz an den jeweiligen Börsen wider.

Um das zu erreichen, müssen sie aus einzelnen Aktienkursen zusammengesetzt werden. Unser Leitindex, der Deutsche Aktienindex Dax dürfen nur die dreißig stärksten und größten Unternehmen Deutschlands. Die Deutsche Börse startete den Dax im Juli 1988, mit einem Stand von 1.000 Punkten.

Den Grundstein für seine Berechnung legte der Ökonom Ernst Louis Étienne Laspeyres. Auf Laspeyres' Formel basiert die Berechnung des Preisindex, den wir heute kennen. Dabei werden die Aktien innerhalb eines Index unterschiedlich gewichtet. Im Beispiel Dax bedeutet das, dass die 30 Dax-Mitglieder nicht alle gleichermaßen die Kurve des Leitindex beeinflussen.

Stattdessen entspricht ihre Gewichtung im Dax der Marktkapitalisierung ihres Streubesitzes. Es zählt also nur der Wert der frei handelbaren Aktien) und nicht der gesamte Börsenwert eines Unternehmens. Hält ein Großaktionär mindestens fünf Prozent einer Gesellschaft, gilt das als Festbesitz und wird im Dax nicht gewertet. Je höher also der Streubesitz, desto höher tendenziell das Gewicht im Index. Bei zehn Prozent Indexgewicht ist allerdings Schluss. Mehr Einfluss darf kein Indexmitglied auf den Dax haben.

Eine wichtige Unterscheidung ist noch die zwischen Kurs- und Performanceindex. Den Dax gibt es grundsätzlich in beiden Varianten, wobei der Performanceindex die gebräuchlichste Variante darstellt. Dividenden- und sonstige Zahlungen an die Aktionäre werden bei der Berechnung des Performance-Index in den Index reinvestiert! Sein Punktestand setzt sich folglich aus den Aktienkursen und den jährlichen Dividenden der Firmen zusammen. Es wird so getan, als ob Anleger ihre Dividenden sofort in neue Aktien investieren. In die Aktienkurse fließen die Dividenden aber nicht ein. Beim Kursindex dagegen wird der Indexstand allein auf Grund der Aktienkurse ermittelt. Dividendenzahlungen und Kapitalveränderungen sind nicht enthalten. Vergleicht man die beiden Indizes, notiert der Kursindex folglich deutlich darunter.

Der Dax ist auf Grund seiner Berechnung als Performance-Index weltweit ein Ausnahmefall. Viele wichtige Leitindizes werden als Kursindex berechnet, so auch der Dow Jones.